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Funkeninduktor (engl. induction coil)

   

Beim Funkeninduktor handelt es sich um eine historische Hochspannungsquelle. Der Funkeninduktor wurde im 19. Jahrhundert (ca. um 1850 herum) erfunden und weiterentwickelt. Er wurde eingesetzt für Forschungszwecke mit hohen Spannungen und zur Speisung von Röngten- und Geisslerröhren. Ein solcher Funkeninduktor hat heute praktisch keine Bedeutung mehr, ausser für Sammlerzwecke. Das Gerät ist ähnlich aufgebaut wie ein Hochspannungstrafo. Der Aufbau besteht im Wesentlichen aus einem Weicheisenkern, einer Primärspule mit wenigen Windungen und einer Sekundärspule mit sehr vielen Windungen. Damit der Aufbau mit einer Gleichspannung aus einer Batterienanordnung gespiesen werden konnte, wurde ein selbstunterbrechender Kontakt (wagnerscher Hammer) vorgesehen. Dieser unterbricht den Stromkreis rythmisch und erzeugt damit einen pulsierenden Gleichstrom, welcher transformiert werden kann. Um die Selbstinduktionsspannung auf der Primärseite zu unterdrücken und den Funken am wagnerschen Hammer zu löschen wird ein Kondensator eingesetzt. Dieser erhöht ausserdem den Wirkungsgrad des Funkeninduktors.

Auf den obenstehenden Bildern ist ein sehr kleiner Funkeninduktor zu sehen, den offensichtlich mal jemand selber gebaut hat (nicht ich). Ich habe diesen Induktor von einem freundlichen Leser meiner Homepage bekommen, an dieser Stelle nochmals ganz herzlichen Dank! Nachfolgend zwei Bilder vom Betrieb:

   

Der erste Betrieb war eine ziemliche Herausforderung ;-) Sämtliche Kontaktierungen waren dermassen korrodiert, dass ich zuerst mal alles zerlegen musste und mit einem Glasfaserpinselchen reinigte. Den Unterbrecherkontakt mit der Schraube habe ich neu gefertigt, indem ich eine Hutmutter befestigte und das Ganze mit Federringen mechanisch etwas stabilisierte, da der Unterbrecherkontakt Spiel hatte und sich während dem Betrieb immer wieder verschob. Nach dieser "Revision" funktionierte zwar der Unterbrecher, aber es kam keine Hochspannung. Der Fehler war beim ausgetrockneten Kondensator parallel zum Unterbrecher. Als ich diesen ersetzte durch einen 1µF MKP Kondensator, funktionierte das kleine Funkeninduktörchen wieder und natürlich mit dem originalen, mechanischen Unterbrechersystem. Die Kapazität dieses Kondensators ist übrigens durchaus entscheidend für einen guten Betrieb. Zu kleine Werte funktionieren schlecht, zu grosse ebenfalls. 1µF scheint in diesem Fall optimal zu sein. Die Funkenlänge beträgt im besten Fall etwas mehr als 1cm. Sicher wäre mit einer elektronischen Ansteuerung bedeutend mehr Output zu erreichen, aber mir war es wichtig, den Induktor möglichst original betreiben zu können. Der Elko am Speise-Eingang des Geräts hilft, den kurzzeitig hohen Strombedarf zu decken, da mein Labornetzgerät nur 3A liefern kann.

Einen weiteren, kleinen Funkeninduktor, bei dem es sich offensichtlich ebenfalls um einen Eigenbau handelt, konnte ich kürzlich am Funkenflohmarkt in Zofingen günstig kaufen:

Dieser Funkeninduktor läuft schlecht bis gar nicht ;-) Unter optimalen Bedingungen (wenn die Kontakte des Wagner'schen Hammers optimal justiert und einigermassen sauber sind), kann er maximal ca. 1cm lange Funkenentladungen liefern. Ein Betrieb ist jedoch meist nur sehr kurzzeitig möglich. Besser würde das ganze zweifellos mit einer elektronischen Ansteuerung funktionieren.

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